Vom Engineering bis zum Hausanschluss: Glasfaser von A bis Z

Bei der Verlegung eines Glasfasernetzes geht es nicht nur darum, Gräben auszuheben und Kabel zu verlegen. Es handelt sich um ein komplexes Unterfangen, das von Anfang bis Ende viele verschiedene Fachgebiete umfasst: von Gebietsanalysen und Detailmanagement bis hin zu Genehmigungsverfahren, Karten der Umgebung, Hausanschlüssen und Wartung. Der leitende Ingenieur Ali Bor und der Betriebsleiter Huseyin Sevil berichten über den Prozess von Anfang bis Ende.

Die Abteilung Engineering ist für Selecta von entscheidender Bedeutung, denn bevor die erste Schaufel in den Boden geht, muss ein detaillierter Arbeitsplan für das jeweilige Gebiet geschrieben werden. Ali Bor ist seit 2014 bei Selecta tätig und seit 2018 ist er leitender Ingenieur. Er wurde sofort ins kalte Wasser geworfen: Es ging um den Aufbau eines Glasfasernetzes für ein aus mehreren Gemeinden bestehendes Gebiet im Norden der Niederlande. „Ich war bereit für eine neue Herausforderung", sagt Ali über seine Entscheidung, für Selecta zu arbeiten. „Normalerweise sitzt man als Ingenieur allein an seinem Schreibtisch, in dieser Rolle jedoch kann ich mich auch in die Praxis einbringen. Selecta war bereits ein etablierter Akteur in Sachen Graben und Bohren, und meine Aufgabe bestand darin, die Geschäftsstelle einzurichten. Das sprach mich an.“

Detailliert und präzise

Ein Projekt beginnt mit der Anfrage eines Kunden, erzählt Ali. Dabei kann es sich um Gemeinden, Kabelgesellschaften oder Bewohnerkollektive handeln. Sie wollen in einem bestimmten Gebiet ein Glasfasernetz anlegen und wollen in erster Linie wissen, wie die Realisierung aussehen könnte. Selecta untersucht dies und liefert dazu in übersichtlicher Weise Feedback. Ali: „Nach der Bündelung der Fragen obliegt es uns, eine Gebietsanalyse durchzuführen: Um was für Häuser handelt es sich, in welchem Jahr wurden sie gebaut, ist es Hoch- oder Niedrigbauweise? Müssen wir Wasser, Naturschutzgebiete, Eisenbahnschienen oder Industriegebiete durchqueren? Was sind die damit verbundenen möglichen Risiken?“ Die Ingenieure von Selecta machen all das und noch mehr auf einer Übersichtskarte transparent.

Wenn diese erste Analyse zu einem Auftrag führt, wird es erst richtig kompliziert: Selecta muss pro Gebäude alle Details erfassen. Das bedeutet, dass ein Monteur jeden einzelnen Haushalt besuchen wird, um zu registrieren, auf welcher Seite des Hauses die Kabel hineingeführt werden müssen, ob unter einem Garten hindurch gegraben werden muss, ob der Kunde den Anschluss im Verteilerkasten oder aber im Wohnzimmer wünscht und so weiter. „Die letzten paar Meter sind am schwierigsten, weil jeder Haushalt anders ist“, erzählt der Betriebsleiter Huseyin Sevil. „Bei einem einzigen Projekt geht es um bis zu 20.000 Hausbesuche und ein paar Hundert Anschlüsse zu Tag.“

Gespräch mit dem Stadtrat

Sobald jedes Detail genau festgelegt ist, treffen sich die Herren mit Gemeinden, Regionen, Wasserbehörden und privaten Eigentümern, um das Genehmigungsverfahren zum Abschluss zu bringen. Vor allem Naturschutzgebiete können problematisch sein, sagt Ali: Sie sind manchmal in Dutzende kleiner Stücke mit verschiedenen Besitzern aufgeteilt. „Wenn wir die Erlaubnis all dieser Parteien erhalten wollen, müssen wir einen fundierten Arbeitsplan vorlegen: Sie wollen wissen, was wir tun werden, in welcher Reihenfolge und wie wir die Sache lösen werden, wenn etwas schief geht.“ Erst wenn all dies erledigt ist und die erforderlichen Genehmigungen vorliegen, kann die erste Schaufel in den Boden getrieben werden.

Intelligentes Engineering

Dann ist es an der Zeit, mit den Stiefeln buchstäblich in den Schlamm zu steigen: Es muss gegraben und gebohrt werden, es müssen Rohre verlegt, Kabel eingeblasen und Verteilungspunkte in den Stadtteilen errichtet werden. All dies geschieht unter den wachsamen Augen Hüseyins und des Teams der Projektleiter. Einer von ihnen ist Haci Dilek, der Sohn von Yilmaz, der gegenwärtig am bisher größten Projekt von Selecta arbeitet.

An jedem Verteilungspunkt wird ein Sensor platziert, so dass zu einem späteren Zeitpunkt immer genau festgestellt werden kann, wo sich diese Knotenpunkte befinden. Dann beginnen die Monteure mit den Hausanschlüssen: Für jeden Haushalt wird ein Termin vereinbart, um das Kabel einzuziehen und anzuschließen. Der Mechaniker verabschiedet sich erst, nachdem auch tatsächlich ein Signal gemessen worden ist. Kurz gesagt: Es ist eine enorme Präzisionsarbeit. „Aus diesem Grunde ist es auch so wichtig, dass man von Anfang an einen klaren Überblick und Plan hat“, sagt Ali. „Dank der Tatsache, dass wir alles selbst ausführen, können wir effizient vorgehen. Und da wir immer das Gesamtbild im Blick behalten und Engineering mit Gespür für Details betreiben, sind die Änderungen minimal."

Selecta Infratechnik